Nacktheit, bei Zeyno Arcan ist es nicht die äußere Form, sondern der Zustand natürlichen Seins. Gleich einer zweiten Haut druckt sie mit hauchdünner Gaze nackte Körper ab. In dichter Schichtung staffelt sie die Gaze, legt sie über Fotografien oder
überarbeitet sie im Aquarell. Die Transparenz der Körperabdrücke erinnert an Wasser. Die Künstlerin selbst sagt dazu, dass sie das Äußere
der Körperabdrücke so weit, bis das Ego sich auflöst und die Seele sichtbar wird. Körper in kraftvoll präsenter Haltung, weiblich oder männlich reichen sie weit über die Leinwand hinaus. Ganz im Sinne des Ausdruckstanzes, mit dem sie sich ihrer Arbeit über Mary Wigman intensiv
auseinandersetzte, sind es Körper ohne gemachte Haltung, ohne Pose, ohne Attitüde – und mit einem künstlerischen Zitat: der liegende Frauenakt mit geöffnetem Blick auf das weibliche Geschlecht verweist explizit auf den Ursprung der Welt: „L´Origine du monde“ von Gustav Courbet aus dem Jahr 1866 - der im Kontext ihrer Arbeit daran erinnert, dass Innen und Außen nicht zu trennen sind. |
Ausstellungen Serie „Foto – Malerei“ und Radierungen, Galerie des Beaux-Arts, Toulouse (1989), „Die sieben Tänze des Lebens“, Theater im Fridericianum, Kassel (1990) und Espace Culturel, Cugnaux, Frankreich, Goethe Institut, Toulouse (1991), „Körpersprache – nonverbale Kommunikation“, Galerie Vision – Osterberg, Kassel (1992), „Die Minotaurus-Lotterie“, Installation und Happening, Paris, „Kommunikation und Manipulation“, Espace du Rond Point Baudricourt, Paris, Banque d´Art des Cascades, Paris (1993), Centre d´Art Contemporain, CREDAC, Ivry s/ Seine, Triangle d ‘Art d’ Ivry s/Seine, Kunsthaus, CREART, Creteil, Espace du Rond Point Baudricourt, Paris (1995/1996), „Lebenszeichen“, Centre d´Art Contemporain, CREDAC, Ivry s/ Seine, Galerie de l’Olympe, Perpignan (1997), Gruppenausstellung der Installationen: „Espace“, Canet. Rabastens (1998), Fondatio Miquel Barceló, Mallorca und Maison Quinta, Perpignan (1999/2000), Gruppenausstellung Palais des Arts, Toulouse (2000), „Ceux qui…“, Galerie de l‘Olympe, Perpignan (2004), „die, die endlich Luft kriegen“, Galerie de l’Olympe, Gruppenausstellung in Saint-Grégoire, Bretagne (2005), „Im Zwischenraum“ Galerie Holbein4 und Städtischer Kubus, Hannover (2010) |